Clubhouse im B2B Marketing - gehyped, getestet, verworfen

Nicht einmal 2,5 Monate ist es her – Clubhouse, die audio-basierte Social-Network-App, hat in Deutschland für einen Hype gesorgt: Gefühlt hatte jeder in seiner Umgebung schon von der App gehört, Viele fragten sich, ob oder wie sie auch einmal an einem Clubhouse-Date teilnehmen können, und im B2B Marketing Umfeld wurde gar schon über Einsatzmöglichkeiten wie beispielsweise Webinare oder ähnliches nachgedacht.  Doch was ist jetzt – 2,5 Monate später – daraus geworden? Ist der Hype schon wieder vorbei? Dieser Frage wollten wir mit einer Umfrage nachgehen.


Clubhouse – unser Test im B2B Marketing

Doch fangen wir von vorne an: Als der Hype so richtig losging und Viele über mögliche Einsatzmöglichkeiten wie Markenaufbau oder Podcast-Ähnlichkeit nachdachten, wollten wir die App einfach einmal ausprobieren. Wir überlegten uns, welches Format für Clubhouse sinnvoll wäre, schauten uns bei anderen Clubhouse-Sessions um und entschieden uns dann, es mit „Let´s talk about B2B Marketing“ zu versuchen. Thematisch testeten wir zunächst ein offenes Thema, das die Fragen „Was hat sich durch die Corona-Pandemie verändert? Welche Herausforderungen gab es, welche Maßnahmen haben wie funktioniert?“ aufwarf. Im nächsten Treffen sollte es um konkrete Maßnahmen 2021 gehen und danach sollten weitere spezifische Themenkomplexe folgen. Soweit der Entwurf. 

Konkret luden wir zum ersten Treffen per LinkedIn, Facebook und persönlich Experten aus unserem Umfeld und Kollegen ein. Wir eröffneten einen Clubhouse-Raum, organisierten die aktiven Parts der Moderatoren und Speaker, überlegten uns Fragen und eine Diskussionsgrundlage und freuten uns auf unseren ersten Dialog. 


Am 10.2. war es dann soweit: Kurz vor 15.00 Uhr öffneten wir unseren Raum und waren gespannt, was in den nächsten 60 Minuten passieren würde. Schnell waren alle Beteiligten – sowohl Moderator und Speaker als auch einige Zuhörer – anwesend. Wir konnten loslegen und merkten schnell, dass wir unseren vorbereiteten Fragenkatalog gar nicht brauchten, da sich die Teilnehmer direkt über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das B2B Marketing austauschten. Die Zeit verflog sehr schnell und nach einer Stunde waren wir überrascht, wie einfach es doch war, Clubhouse als Kommunikations- und Austauschplattform zu nutzen. Doch wie sollte es weitergehen? Wie konnten wir diese erste Erfahrung ausbauen? 

Aufgrund erster Erkenntnisse entschieden wir uns, Clubhouse-Meetings regelmäßig durchführen zu wollen. Dazu sollten unterschiedliche Themengebiete aufgegriffen und Schwerpunkte gelegt werden. Die Herangehensweise sollte die gleiche bleiben und unser Test weitete sich aus. Doch wie auch andere festgestellt hatten, so hatten auch wir bald das Gefühl, der Hype um Clubhouse schwäche sich ab. Schon Anfang März – also nach 1,5 Monaten – kamen erste Analysen auf den Markt, die belegten, dass Clubhouse in Deutschland an Reiz verliere. Ob das an der fehlenden Android-Version oder Datenschutz- oder anderen Gründen lag, sei dahingestellt. 

 

Umfrage bestätigt: Hype ist vorbei

Die anfängliche Euphorie um unser eigenes Format schwächte sich ab, Zuhörer blieben fern und so entschieden auch wir uns dafür, „Let`s talk about B2B Marketing“ auf Clubhouse wieder einzustellen. Da uns das Thema aber noch nicht ganz losließ, fragten wir nun noch unsere LinkedIn-Community, ob sie Clubhouse als Tool im B2B Marketing für sinnvoll erachten oder nicht. 


Und was soll man sagen – die Antwort ist eindeutig: 74 % halten die App derzeit für nicht sinnvoll bzw. sind der Meinung, dass der Hype vorbei ist. 17% können sich noch vorstellen, sie als Kommunikationstool zu nutzen und nur 11% finden sie noch als Variante im gesamten B2B Marketing Mix sinnvoll. 


Fazit:

Unser Clubhouse-Test war eine sehr interessante Erfahrung. Der Austausch in den unterschiedlichen Sessions war spannend. Die investierte Zeit hat Spaß gemacht, doch jetzt sind auch wir der Meinung: Der Hype ist vorbei. Im deutschsprachigen B2B Marketing wird sich die App – zumindest in ihrer derzeitigen Version – wohl nicht etablieren. Deswegen werden wir unseren Test nun abschließen, verfolgen die Entwicklungen um das audio-basierte Social-Network aber natürlich weiter. Denn spannend ist es schon, zu sehen, wie die Gründer sich nun behaupten bzw. weiterentwickeln möchten: vor Kurzem ist beispielsweise die Testphase für eine Zahlungsfunktion in den USA gestartet.